Dienstag, 18. September 2018

Abschlussbericht

Nun ist es schon eine Weile her, dass wir unsere Reise beendet haben. Inzwischen ist viel passiert und viele Aufgaben sind erledigt: Wir haben eine neue Wohnung und sogar schon die Möbel dorthin transportiert. Jetzt genießen wir noch ein paar letzte, wirklich freie Tage bei Pauls Eltern, bevor wir Ende der Woche in die neue Wohnung ziehen und die nächsten Aufgaben anstehen (Kisten auspacken, Adressen ummelden usw.) und ab Oktober der Alltag wieder so richtig losgeht. Es kommt mir so vor, als wäre die Reise schon ewig her. Es ist erschreckend, wie schnell man - selbst nach so einer langen Auszeit - wieder im Planungs-/Organisierungs-/Arbeitsmodus ist. Es war so erholsam, sich mal einige Zeit nicht um Bürokratie und Zukunftsplanung zu kümmern und einfach in den Tag zu leben. Es hat uns allen sehr gut getan und wir werden noch lange davon zehren. Ich habe mir fest vorgenommen, ein Stück von dem Gefühl mit in den Alltag zu nehmen und immer wieder für kleine Auszeiten zu sorgen. Irgendwann wollen wir auch nochmal so eine große Reise machen. Es war einfach toll! Wir hatten quasi durchweg wunderbares Wetter, nie mehr als zwei Regentage hintereinander, keine größeren Pannen, keine Unfälle, keine ernstzunehmenden Krankheiten (einmal Fieber bei Theodor, einmal hat Elsa sich übergeben, kleinere Schnupfen), wir haben so viel gesehen, so viele Länder und Landschaften kennengelernt, so viele nette Menschen getroffen, so viel schöne, freie Zeit wertvoll verbracht. Auch die fast tägliche körperliche Ertüchtigung hat sehr zum Wohlbefinden beigetragen. Es war einfach herrlich. Ich bin gespannt, wie wir uns wieder im Alltag schlagen. Ob uns unser Besitz überflüssig erscheint, nachdem wir 4 Monate aus ein paar Taschen gelebt und es uns an nichts gefehlt hat? Ob wir uns in der Wohnung eingeengt fühlen, nachdem wir fast jeden vollen Tag draußen verbracht haben? Oder ob wir den Luxus immer verfügbarer Sanitäranlagen, eines weichen Bettes, eines festen Dachs über dem Kopf, wenn draußen das Wetter ungemütlicher wird, genießen? Wahrscheinlich von allem etwas. Auf jeden Fall hat uns diese Reise geprägt. Es braucht nicht viel zum Glücklichsein. Das wertvollste ist Zeit!

Nun noch ein paar Randdaten:
Geradelte Gesamtstrecke: 3623 km
Durchradelte Länder: 11 (Deutschland, Tschechische Republik, Österreich, Ungarn, Slowenien, Italien, Frankreich, Spanien, Dänemark, Schweden, Norwegen)

Unser Streckenverlauf (Rot: geradelte Strecke, Gelb: mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegte Strecke)

Montag, 3. September 2018

Letzter Tag: 29.08.2018

Start: Bobersen
Ziel: Käbschütztal
Strecke: 46km

Heute war nun der letzte Tag unseres Abenteuers. Wir sind nochmal  ein Stück die  schöne  Elbe entlang gefahren und haben nun wieder den Startpunkt unserer Reise bei Pauls Eltern im Käbschütztal erreicht. Es folgt noch ein Abschlussbericht. Jetzt kommen wir aber erstmal an.

Tag 123: 28.08.2018

Start: Halle
Ziel: Bobersen
Strecke: Zug (Halle bis Oschatz) + 36km mit dem Rad

Heute haben wir uns nun wieder mal auf den Weg gemacht und sind weiter gezogen. Es geht stramm auf das Ziel zu. Heute haben wir jedoch noch Pauls Schwester Eva, ihren Sohn Nico und ihren Freund Thomas einen Besuch abgestattet, die uns auch diese Nacht aufnehmen. Heute, fast am letzten Tag, ist doch noch ein kleines Unglück passiert und wir mussten den Krankenwagen rufen. Uns ist aber nichts zugestoßen. Auf einer einsamen Radstrecke war ein älterer Herr mit dem E-Bike gestürzt und konnte nicht mehr laufen. Zum Glück hat er sich trotz mangelndem Helm "nur" das Bein verletzt.

 Heute ist es genau 4 Monate her, dass wir aufgebrochen sind.

Die Bilanz für den vierten Monat:
Geradelte Strecke: 636km
Durchfahrene Länder: 3 (S, N, D)
Platten: 0
Nächte auf einem Zeltplatz: 14
Nächte wild gezeltet: 3
Nächte bei jemandem zu Hause: 13
Nächte auf der Fähre: 1

Die mittelsächsische Agrarlandschaft

Planschen bei Eva im Garten